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Ludwig Erhard

Am 04. Februar 1997 wäre Ludwig Erhard, dem unsere Schule ihren Namen verdankt, 100 Jahre alt geworden.

„Wegbereiter der Währungsreform“, „Vater des Wirtschaftswunders“ und „Erfinder der sozialen Marktwirtschaft“ sind einige der häufig verwendeten Beinamen Ludwig Erhards. Bayrischer Wirtschaftsminister 1945–1946, dann erster Wirtschaftsminister des Bundes von 1949–1963 sowie zweiter Bundeskanzler von 1963–1966 waren die wichtigsten politischen Ämter, die der 1897 in Fürth geborene Kaufmannssohn ausübte.

Noch heute gilt das wirtschaftspolitische Lebenswerk Erhards als die Erfolgsstory der deutschen Nachkriegsgeschichte schlechthin. Der „Dicke mit der Zigarre“ ist geradezu das personifizierte Symbol des wirtschaftlichen Aufstiegs in Westdeutschland und damit letzlich nichts anderes als das Markenzeichen des eigenen Erfolgs. In den ersten 15 Jahren der Bundesrepublik war er neben Konrad Adenauer einer der populärsten Politiker.

Wie Dr. Horst-Friedrich Wünsche, Mitarbeiter der Ludwig-Erhard-Stiftung schreibt, kam Erhards Erfolg nicht von ungefähr. Wenige wissen, dass Erhard anderthalb Jahrzehnte, bevor er in ein politisches Amt berufen wurde, als Wissenschaftler intensiv über den notwendigen politischen Ordnungsrahmen nachgedacht hat. Er hat die grundsätzlichen Probleme moderner Wirtschaftsgesellschaften in seinen Seminaren mit namenhaften Persönlichkeiten seiner Zeit ausgiebig erörtert. Er hat die jüngere Wirtschaftsgeschichte und die Situation seiner Zeit studiert: die industrielle Revolution und die soziale Frage des 19. Jahrhunderts, das Auf und Ab der Konjunkturen, die große Inflation der zwanziger Jahre und die Weltwirtschaftskrise zu Beginn der dreißiger Jahre. Er hat über die Ursachen dieser Probleme gründlich nachgedacht, und seine Erkenntnisse wieder und wieder in wirtschaftspolitischen Zeitschriften dargelegt – solange, bis ihm die Nationalsozialisten in die Feder fielen. Er hat weitergearbeitet, unbeirrt, manche sagen: waghalsig, Denkschriften verfasst, die im Untergrund zirkulierten. Vor 1945 wurde Erhards Name immer wieder genannt, wo man überlegte, wer beim Aufbau einer Friedenswirtschaft gute Dienste leisten könne.

Mit seinen gegen alle Widerstände umgesetzten Idealen Vernunft, Bescheidenheit, Fleiß, Phantasie und Verlässlichkeit kann Ludwig Erhard auch unserer von Krisen geschüttelten und nach neuer Orientierung suchenden Wirtschaft, Politik und Gesellschaft des 21. Jahrhunderts Vorbild und Wegweiser sein.

Die Fundamente der Bildungsarten unserer Schule knüpfen an Grundsätze und Leitideen Ludwig Erhards an: Die schöpferische Kraft des Individualismus durch Selbstentfaltung und Kreativität, Bereitschaft und Mut zu wirtschaftlichem Handeln, Zivilcourage und soziale Verantwortung sind grundlegende Zielelemente, die wir vermitteln möchten.