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Befragung zur Lehrergesundheit 2021

Im Jahr 2018 fand landesweit eine COPSOQ-Befragung zur Lehrergesundheit statt. Der damalige Schulleiter, Claus Freund, setzte einige Ergebnisse direkt in Verbesserungen um. Darüber hinaus wurde eine kleine Umfrage nachgeschoben, um Punkte, in denen die LES unterdurchschnittlich abgeschnitten hatte, noch etwas deutlicher zu beleuchten. Drei Jahre später war es an der Zeit, zu untersuchen, in welchem Umfang die damals getroffenen Maßnahmen gegriffen haben. Deswegen wurde im Herbst 2021 eine kleine Folge-Befragung durchgeführt, deren Ergebnisse hier kurz vorgestellt werden.
Bei der Bewertung der Ergebnisse ist folgendes zu beachten:
1. Markus Lipps ist erst seit September 2021 Schulleiter, dadurch ist anzunehmen, dass die Antworten der neuen Befragung sich teilweise auch auf die vorherige Schulleitung beziehen.
2. Pandemie-bedingte Einschränkungen werden in der Befragung nicht explizit erfasst, die Auswirkungen der Pandemie sind jedoch ständig spürbar: Durch gestaffelte Pausenzeiten sieht man sich seltener, die Anzahl der Pausenaufsichten hat sich verdoppelt, soziale Aktivitäten im Kollegium (wie etwa der jährliche Ausflug) liegen weitgehend darnieder.

60 Lehrkräfte nahmen 2021 an der Befragung teil, über 40 davon hatten auch bereits 2018 teilgenommen.
2018 bemängelte ein Teil der Lehrkräfte fehlende Rückmeldungen seitens der Schulleitung; es werde nach dem Motto »net gschimpft isch globt gnug« (obwohl Herr Freund aus dem Badischen stammt), geführt. Dieser Punkt wurde 2021 wieder aufgegriffen. Gut 60 % der Befragten sind mit der Anzahl der Rückmeldungen zufrieden, etwa 30 % wünscht sich häufigere Rückmeldungen. Immerhin 21 % der Befragten geben an, dass sie häufigere Rückmeldungen als früher erhalten, jedoch hat sich für 55 % der Befragten nichts geändert. Es besteht also noch Luft nach oben.

Zwei Items wurden aus einer Individualfeedback-Befragung des Schulleitungsteams übernommen: es ging darum, ob Anliegen zeitnah mit der Schulleitung besprochen werden können und ob sich die Schulleitung Zeit für die Anliegen der Lehrkraft nimmt; die Ergebnisse fallen erfreulich gut aus.

Ein weiterer Schwerpunkt der Befragung waren die sozialen Beziehungen im Kollegium. Diese werden nicht alleine durch die Schulleitung und die räumlichen Gegebenheiten vorgegeben, hier sind auch Initiativen des Personalrates und einzelner Kolleginnen und Kollegen gefragt. Erfreulicherweise empfindet nur eine Minderheit des Kollegiums eine Verschlechterung der sozialen Beziehungen in den letzten beiden Jahren – und dies trotz der Pandemie. Auch die regelmäßige Teamzeit im AVdual fördert soziale Beziehungen.

Bei den gewünschten sozialen Aktivitäten sind in der neuen Befragung gemeinsames Grillen, Radtouren oder Wanderungen die Shooting Stars; gemeinsame Reisen, Skiwochenenden und regelmäßige Sportgruppen liegen in der Wunschliste jetzt etwas weiter hinten. Erfreulich ist, dass der Umgang im Kollegium von über 50 % der Befragten als wertschätzend wahrgenommen wird und knapp 40 % ihn als OK empfinden.
In der Hitliste der belastendsten Unterrichtsstörungen liegt 2021 wie auch 2018 die unerwünschte Kommunikation weit vorne, gefolgt von Zuspätkommen und unerlaubter Benutzung des Smartphones. Platz 4 wird von Respektlosigkeit belegt – ein Punkt, der 2018 nicht abgefragt wurde. Wie in der vorigen Befragung wird ein abgestimmtes Vorgehen aller Lehrkräfte einer Klasse als wichtigste Maßnahmen gegen Unterrichtsstörungen empfunden, direkt gefolgt von verbindlichen Vorgaben der Abteilungsleitung und Schulleitung.

Dieser Beitrag erschien im Jahrbuch 2021/22 der LES.