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Digitalisierungsbericht 2022

Dieser Bericht entstammt dem Jahrbuch 2021/22 und beschreibt die Entwicklungen in 2021.

Während in den Vorjahren stetig neue Verfahren eingeführt wurden, ging es 2021 mehr darum, die verfügbaren und eingeführten Methoden und Werkzeuge zu nutzen, auszubauen und zu verfestigen. Insbesondere Microsoft Teams erwies sich als Ressourcenfresser, überwiegend dadurch verursacht, dass es keine funktionierende Interoperabilität mit anderen Plattformen gibt.

Verwaltung

Gestaffelte Stundenpläne, Fernunterricht und Wechselunterricht brachten die Stundenplan-Software und auch das Stundenplan-Team an ihre Grenzen. Die Prüfungsplanung wurde durch Abstandsregeln und getrennte Zimmer für getestete und ungetestete Personen ebenfalls weiter verkompliziert. Auch die Erstellung von ausgefeilten Testplänen, in denen die Anwesenheit der kompletten Klassengruppen, Klassenarbeiten und die Belastung der jeweiligen Lehrkräfte berücksichtigt werden, soll nicht unerwähnt bleiben. 
Bei Nutzung der Schulverwaltungssoftware mussten wir die unerfreuliche Entdeckung machen, dass dort augenscheinlich keine Regressionstests durchgeführt werden: Berichte und Zeugnisformulare, die im Vorjahr funktioniert hatten, erwiesen sich als fehlerhaft. Kurz vor Erstellung der Jahreszeugnisse fiel die Notenerfassung online aus; glücklicherweise hatte die Schulleitung vorausschauend zusätzliche Verwaltungsrechner für die Noteneingabe beschafft. Der Plan, die Statistik über das Schulverwaltungsprogramm durchzuführen, scheiterte an der Fülle in kurzer Zeit zu erhebender und einzupflegender Daten1. 
Auch beim Schulverwaltungsworkflow mangelt es an Interoperabilität: Beispielsweise muss die Teilnahme am Religions- und Ethikunterricht aus den Einträgen im elektronischen Klassenbuch von Hand in das Schulverwaltungsprogramm übertragen werden. 
Die Datenqualität bildet eine dauerhafte Herausforderung, trotz ausgefuchster Formulare, Plausibilitätsprüfungen und mehrmaliger Kontrolldurchgänge. So finden sich immer wieder Schülerinnen und Schüler, denen im dritten Ausbildungsjahr auffällt, dass auf dem Zeugnis das Geburtsdatum nicht stimmt. Der Fairness halber sei angemerkt, dass das jetzige Schulverwaltungsprogramm einige beim Vorgänger verbreitete Fehleingaben gar nicht erst zulässt.

Kommunikation

Digitale Kommunikation mit Eltern, Betrieben, Schülerinnen und Schülern erfolgt bisher auf individueller Basis, überwiegend in Form von E-Mail. Schülerinnen und Schüler können unabhängig vom Vorhandensein einer E-Mail-Adresse datenschutzkonform über das elektronische Klassenbuch angesprochen werden, für die anderen Adressaten fehlt eine solche Möglichkeit. Zum Jahreswechsel 21/22 wurde eine Plattform zum Massenversand von E-Mails in Betrieb genommen. Die Bewährungsprobe steht jedoch noch aus.Wenn sich datenschutzrechtlich unverfängliche Dinge – wie die Einladung zum Eltern- und Ausbilderabend – auf diesem Weg abwickeln lassen, ist schon viel gewonnen.

Endgeräte und Medienentwicklungsplan

2021 wurden einige Leihgeräte für Schülerinnen und Schüler beschafft, auch einem Großteil der Lehrkräfte wurden digitale Endgeräte (Windows-Notebook oder iPad) zur Verfügung gestellt.
Die Aktivitäten zur Erstellung des Medienentwicklungsplans konnten nur begrenzt weiter verfolgt werden, dennoch war es Ende 2021 möglich, eine vorläufige Liste der Ziele zu verabschieden. Die frühe Vernetzung der Ludwig-Erhard-Schule erweist sich im Rückblick als nicht nur vorteilhaft; während anderswo noch Overhead-Projektoren im Einsatz waren, verfügte die LES über Netzwerkdose, Notebook und Beamer in jedem Klassenzimmer. Dies führte jedoch dazu, dass mangels Notwendigkeit kein WLAN ausgerollt wurde. Digitale Endgeräte in Schülerhand sind aber ohne WLAN außerhalb eines DV-Raumes nicht praktikabel – spätestens in BYOD-Szenarien muss überall ein offenes WLAN zur Verfügung stehen.

WLAN – wozu?

Datenverarbeitungsunterricht läuft oft nicht parallel mit dem Fachunterricht. Das bringt mit sich, dass vielen Schülerinnen und Schülern der Transfer zwischen fachlichen Inhalten einerseits und der Lösung fachlicher Probleme mit den Mitteln der Informatik schwer fällt. Die im beruflichen Bereich großenteils vorgegebenen Lernfeld-Lehrpläne setzen daher auf in den Fachunterricht integrierten Einsatz der Datenverarbeitung.
Die gelegentliche Buchung einer Unterrichtsstunde im Computerraum  ist jedoch nur ein Notbehelf: Im Idealfall wird das digitale Endgerät ähnlich niederschwellig wie ein Taschenrechner aus der Schultasche geholt, eingeschaltet und benutzt, wenn zum Beispiel im BWL-Unterricht eine Formel aufpoppt oder wenn es in Gemeinschaftskunde darum geht, Informationen über ein tagesaktuelles Thema einzuholen.
Etwas allgemeiner betrachtet sollte es auch so sein, dass Schülerinnen und Schülern einer beruflichen Schule die selben Möglichkeiten zur Verfügung stehen, die sie als Azubi im Betrieb ganz selbstverständlich nutzen können.